Warum die daoistische Philosophie, die vor rund 2400 Jahren im alten China entstand, uns heute wieder etwas angeht:
Laozis Daodejing gehört zur Weltliteratur, ist das, nach der Bibel, am häufigsten übersetzte Buch und doch geht die darin enthaltene Weisheit allmählich verloren. Es hat über viele Generationen und Länder hinweg Menschen fasziniert und gibt die Möglichkeit, Unterschiedliches in ihm zu entdecken. Doch hat das nichts mit Beliebigkeit zu tun, sondern enthält die Chance, Vieldeutigkeit (Ambiguität) auszuhalten und Differenz zuzulassen – eine Fähigkeit, die wir in dieser, immer komplexeren, Welt gut gebrauchen können.
Was könnte interessant daran sein, sich mit einem rund 2400 Jahre altem Werk zu beschäftigen? Wie kann es sein, dass diesem kleinen Büchlein die Fähigkeit innewohnt, auf geradezu mystische Weise (Viktor Kalinke), die Antworten zu geben, die wir gerade suchen? Was können wir aus seiner Handlungsmaxime „Nicht-Tun“ lernen – für unseren Übungsweg, für unseren Alltag? Wo gibt es Bezüge zur christlichen, bzw. buddhistischen Mystik? Wie können wir uns, jede und jeder auf seine ganz persönliche Weise inspirieren lassen?
Antworten darauf lassen sich nur ganz individuell finden, beim Eintauchen in die faszinierende Welt dieser alten chinesischen Weisheitstradition!
Es ist jetzt rund 37 Jahr her, dass ich meine erste Ausgabe des „Daodejing“ (frühere Schreibweise: Tao Te King) von Laozi (frühere Schreibweise Laotse) in den Händen hatte.
Mein erster Lehrer im Taijiquan hat auf die Frage, ob es nicht Literatur zu dieser „Meditation in Bewegung“ gäbe, auf das kleine Büchlein mit seinen 81 Versen verwiesen. Von der damals gebräuchlichen Übersetzung von Richard Wilhelm war mein Herz sofort fasziniert, obwohl mein Geist wenig verstand….
Inzwischen habe ich mindestens fünf verschiedene Übersetzungen gelesen, dazu unzählige Kommentare und Erläuterungen. Jeder einzelne Vers ist es wert, besonders angeschaut und für unsere heutige Zeit interpretiert zu werden.
Die Verbindung zwischen Bewegung – Meditation – Philosophie regt mich seit langem zum Suchen und Erforschen an – so ist das Laozi-Projekt entstanden, in dass man jederzeit einsteigen kann:
Jeden Monat versende ich etwa zwei pdf Dateien, die jeweils einen schön gestalteten Vers, teilweise mit unterschiedlichen Übersetzungen, mit ausführlicher Kommentierung und soweit möglich, mit Hinweisen zu unserer Übungspraxis enthalten. Das Projekt ist auf drei bis vier Jahre angelegt, so dass ihr am Ende dieser Zeit alle 81 Verse bekommen habt. Einmal jährlich gibt es die Möglichkeit, via Zoom an einem Austausch zu den Texten teilzunehmen.
So geht das Laozi-Abo: die Jahresgebühr beträgt 50 Euro, jeweils zu Beginn eines Laozi-Jahres, wann immer man einsteigen mag, zahlbar. Das Abo kann am Ende eines Jahres gekündigt werden. Zum Abo gehören, neben den monatlichen Versen, drei längere Texte zur chinesischen Philosophie-Geschichte, der chinesischen Sprache und der Entstehungsgeschichte zum Daodejing.
Anmeldungen jederzeit per Mail bei mir.
Nach wie vor erscheint mir das gewählte Verfahren – über mehrer Jahre regelmäßige Beschäftigung mit den Versen – passend zum Thema. Es ist ein sanftes, gleichmäßiges, nachhaltiges immer tiefer Eintauchen, ein wahres Verinnerlichen – ganz im Gegensatz zu unserer schnelllebigen Zeit!
Das Projekt ist im Sommer 2021 mit großem Anklang gestartet – es ist aber möglich, jederzeit einzusteigen!
Das Bild zeigt eine traditionelle Tuschezeichnung, Laozi auf einem Wasserbüffel nach Westen reitend – er hatte genug von der korrupten Gesellschaft und wollte sich endgültig zurückziehen, als er von einem Grenzwächter gebeten wurde, seine Weisheit darzulegen – so ist der Legende nach das Daodejing entstanden…..