Helmut Oberlack, Herausgeber der Fachzeitschrift Taijiquan & Qigong Journal, hat vor einigen Monaten die Initiative „Miteinander hat Kultur“, zu der nebenstehendes Logo gehört, in die Wege geleitet.
Das Logo, das die Verbundenheit der verschiedenen Kulturen symbolisiert, beinhaltet fünf Buchstaben, bzw. ein Schriftzeichen, aus verschiedenen Sprachkulturen. Sprache und Schrift als Ausdruck menschlicher Kommunikation und Verständigung, angeordnet in einem Kreis, der an die „Fünf-Elemente“ der chinesischen Tradition, aus der unsere Bewegungskünste stammen, erinnert.
Mehr Informationen und auch das dazugehörige Statement, das ich ausdrücklich unterstütze, könnt ihr unter https://miteinander-hat-kultur.org/ einsehen.
Das oben im Kreis stehende Zeichen ist das chinesische Schriftbild für „Mensch“, zwei Beine, ein aufrechter Gang! Da das Chinesische keine Buchstaben kennt, musste ein Schriftzeichen ausgewählt werden und ich freue mich, dass es dieses geworden ist.
Die politische (Un-) Kultur dieser Tage, die immer stärker auf Abgrenzung, auf Nationalismus und Populismus setzt und Hass und Ängste schürt, verdrängt über der Herausforderung der Migration weitere wichtige Fragen der Menschheit und kümmert sich wenig um Zusammenhänge zwischen Klimawandel, Ernährung, Macht der globalen Konzerne, Arbeitsbedingungen, Digitalisierung und vor allem (mangelnde) Bildung, Bildung, Bildung!
In der Ausgabe vom 04.07.18 des Flensburger Tageblattes war folgende Karikatur zu sehen: Ein Afrikaner schaut auf den Ablehnungsbescheid seines Asylantrages als ein Lastwagenfahrer sich zu im beugt und sagt: „Zufällig fahren wir in die gleiche Richtung. Sollen wir sie mitnehmen?“ Auf dem Lastwagen steht: Waffenexporte
Man könnt einwende, das ein Statement wie das obengenannte nichts ausrichtet, aber ich denke, jedes Zeichen von Offenheit und Interesse an anderen Kulturen setzt einen Kontrapunkt zu schnellen Lösungen, die nur aus Ausgrenzung und Besitzstandwahrung bestehen und verkennen, dass ein Großteil unseres Wohlstandes auf Ausbeutung von Mensch und Natur und Missachtung der Menschenrechte anderswo beruht.
Ich möchte euch hier noch das „Gelübde der Menschheit“ von Hoseki Shinichi Hisamatsu vorstellen, ein Philosoph und Zen Meister, der von 1889 bis 1980 in Japan gelebt hat. Für ihn war Meditation, Erwachen, nicht nur etwas Individuelles sondern sollte in ein Tätigwerden für die Welt münden. Es ist an Zen Praktizierende gerichtet, aber auch für jeden anderen kann es ein Gewinn sein, diesen Text zu lesen.